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Franck, Sebastian:
All ding ein weil.

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Text

All ding ein weil.
Lang ist nicht ewig. Lang geborgt/ nit ge-
schenckt. Was heut wird/ muß morgen da-
ran. Nichts bestendiges oder newes ist auff
erden. Es lauft in eim rad und circel her
umb/ und bleibt nit in eim wesen stehn/ Was
heut steht/ ligt morgen/ heut lebendig/ mor-
gen todt. Alles zeitlichs hangt an eim zwirns
faden/ Wañ der spricht: Redde rationem &c.
so ists auß/ wir seind aber dieß kein augenblick
sicher.

Übersetzung

Gut Ding will Weile haben.
Lang ist nicht ewig. Lang geliehen ist nicht geschenkt. Was heute noch ist, ist morgen vorbei. Nichts auf Erden ist von Dauer oder neu. Das Leben ist ein ewiges Rad, das nie stehen bleibt in seinem Wesen. Was heute aufrecht steht, ist morgen gefallen. Heute am Leben, morgen tot. Alles Zeitliche hängt an einem seidenen Faden. Wenn er [Gott] spricht: Kehr heim zur Vernunft und so weiter, dann ist es aus. Wir sind darüber hinaus keinen Augenblick sicher.

Autor

Franck, Sebastian

Referenz

Franck, Sebastian: Sprichworter, schöne, weise Klugreden. p. 203v

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